Held*innen
DAME ETHEL SMYTH
Dame Ethel Smyth
* 23. April 1858 in Sidcup, heute Vereinigtes Königreich
† 8. Mai 1944 in Woking, heute Vereinigtes Königreich
Dame Ethel Mary Smyth war eine englische Komponistin, Dirigentin und Schriftstellerin. Sie kämpfte zeitlebens gegen die Übermacht der Männer um Anerkennung als „richtige“ Komponistin. Ihre musikalischen Werke umfassen Kammermusik, Madrigale, Chorwerke, Opern und Sinfonien. Insbesondere ihre Messe in D und die Opern Der Wald und Das Standgericht erreichten große Bekanntheit. Der Wald war bis 2016 die einzige Oper einer Komponistin, die an der New Yorker Metropolitan Opera aufgeführt wurde.
Als Schriftstellerin verfasste Ethel Smyth insgesamt zehn Bücher, von denen die Autobiographie Impressions that Remained (1919) sie berühmter machte, als es irgendeine Komposition je vermochte. Smyth widmete zwei Jahre ihres Lebens intensiv den Zielen der britischen Frauenrechtsbewegung. Der 1910 von ihr komponierte The March of Women wurde zur Hymne und zum Kampflied dieser Bewegung.
Als Protest gegen die Verweigerung des Frauenwahlrechts provozierte Smyth bewusst ihre Verhaftung und eine anschließende zweimonatige Gefängnisstrafe, indem sie am 12. März 1912 die Fensterscheiben des britischen Kolonialsekretariats einwarf.
Privat galt sie als Inbegriff von Exzentrik und Hartnäckigkeit. Beiden Eigenschaften verdankte sie, dass jedes ihrer Werke uraufgeführt, jedes ihrer Bücher veröffentlicht wurde und Damen der Gesellschaft sich gern von ihr verführen ließen. Ethel Smyth war lesbisch. In ihren letzten Lebensjahren verliebte sie sich stürmisch in die 24 Jahre jüngere Virginia Woolf, der sie jahrelang fast täglich schrieb.








































